Samstag, 3. August 2013

LJO Thüringen

Liebe Leute,

ich habe vom Montag den 22.07 bis zum 29.07 eine unglaublich tolle Woche gehabt. Mal wieder zeigt sich hier, was für tolle Sachen man erleben kann, wenn man sich seine Spontanität erhält.
Ich muss zugeben, dass es zunächst etwas deprimierend war, denn ich sah in der ersten Probe meine Noten zum ersten Mal und Sprüche wie "Du bist hier um gut auszusehen und das machst du auch schon ganz gut!" vom Tubisten, halfen auch nicht gerade dabei mich besser zu fühlen. Aber ab dem Abend des zweiten Tages war dann langsam Land in Sicht und ich begann mich außerhalb der Noten auch mit den Orchestermitgliedern zu beschäftigen. An dem Abend war nämlich Grillen angesagt und wir Blechbläser hatten dazu ein Stück in der Mittagspause einstudiert, was aus lauter bekannten Melodien bestand. Der erste Trompeter, der gerade mal zwei Montae älter als ich ist, quitschte gleich zu Anfang auf dem e³ herum und auch sonst war es einfach nur geil! Danach gab es eine spontane Jam-Session.... ihr könnte euch sicherlich vorstellen, dass ich viel Spaß an dem Abend hatte!
Ab dem folgenden Tag lief auch der Tschaikowski (http://www.youtube.com/watch?v=-neC0564ulI) langsam besser bei mir und es begann so richtig Spaß zu machen. Am Freitag hatten wir einen freien Nachmittag, was dazu führte, dass spontan Straßenmusik organisiert wurde. Die Truppe hättet ihr hören müssen! Wir spielten Jazz-Standards und hatten verboten viel Spaß.
Der Auftritt auf der Freilichtbühne in Schwerin allerdings, war eine echte Herrausforderung. Es waren 35°C und die Streicher waren gnadenlos der Sonne ausgesetzt! Es war so heiß, dass man in den Schuhen das Gefühl hatte gekocht zu werden. Allerdings war barfuß auch nicht empfehlenswert.... Schon die Anspielprobe war hart und die Jungs liefen alle nur noch oberkörperfrei rum. Beim Auftritt mussten sie allerdings ihre Hemden anziehen... Nach der ersten Hälfte verließ der Dirigent völlig fertig die Bühne und sagte das Stück von Mendelsohn in der zweiten Hälfte ab- wie wir später erfuhren, hatte er einen Hitzeschlag erlitten. Deshalb spielten wir nur noch Tschaikowski. Die Streicher spielten keine leeren Saiten mehr, weil sie so verstimmt waren. Es waren alle froh, als sie von der Bühne runter durften und sich abkühlen konnten. An dem Abend war der "Bunte Abend". Das heißt, dass sich verschiedene Leute finden, die ein Programm zusammenstellen. Entweder werden dabei Musikstücke gespielt oder Insider von der Probenphase aufgefrischt o.ä. An dem Abend schlief ich mit in der Jugendherberge und verabredete mich am nächsten Tag mit Christian (1.Trp) und Gabriel (2.Pos) zu um 6.30Uhr zum Baden am Zippendorfer Strand. Natürlich verschliefen die Beiden, aber letzendlich hatten wir doch noch etwas Spaß im Wasser, bevor wir in den Bus nach Jena zum zweiten Konzert einstiegen. Die lange Busfahrt eignete sich perfekt für den endlos langen Film "Es war einmal in Amerika" (ca. 4h Spiellänge).
Als wir dann endlich in Jena das Konzert losging, war ich das erste mal seit langem mal wieder richtig aufgeregt. Ich hatte einige Stellen zu spielen, die sehr offen waren... ich kann mich noch an den Moment erinnern, kurz bevor ich die Stellen spielte. Aber es klappte. Und dann das Finale. Es war unglaublich schön. Die Energie mit der wir die letzten Takte spielten.... es war einfach nur schön!
Der Abschied danach fiel mir nicht leicht. In diesem Orchester habe ich so viele, so herzliche Menschen kennengelernt, dass ich wohl zu der nächsten Arbeitsphase nochmal hinzukommen muss... Leider habe ich keine Bilder gemacht.

In Gedanken an diese tolle Woche
Petchen

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